Eröffnung „Gedenkort Synagoge und katholische Kapelle Malchin“

30.04.2024 um Uhr

Am 30. April jährt sich zum 79. Mal der Stadtbrand am Ende des 2. Weltkrieges. Eine Brandstiftung führte zur Vernichtung der Altstadt. Im Mühltorviertel wurden nicht nur 70 % der Häuser in Brand gesteckt. Es verbrannten in den Kellern auch eine unbenannte Zahl Schutz suchender Malchiner Bürger und Flüchtlinge. Es verbrannten wichtige kulturelle Treffpunkte und Gebetshäuser der Stadt, die Helig-Geistkirche und ein Gebetshaus, das zuletzt katholische Kapelle war. Dieses Gebäude wurde durch das zuständige Bistum Osnabrück für die junge katholische Gemeinde nach der Auflösung der jüdischen Gemeinde im Jahre 1924 rechtschaffen erworben. Daher ist dieser Ort natürlich auch als ehemalige Synagoge der Stadt Malchin in Erinnerung. Mit dieser Letzteren verbrannte das Zentrum jüdischen Lebens, das Versammlungshaus der jüdischen Gemeinde von 1764-1925. Sie machte zeitweise 3% der Gesamtbevölkerung aus. Künstler, Erfinder und Politiker sind aus ihr hervorgegangen. Am Standort der ehem. Synagoge und katholischen Kapelle entsteht nun ein Gedenkort. Seit gut 1 1/2 Jahren arbeiten wir an dieser Idee. Diese längere Vorbereitungszeit war nötig, weil es nunmehr an einen Erinnerungsort ging, der doch etwas Besonderes ist. Mit der Stadt Malchin, den vielen Vereinen der Stadt und interessierten Bürgern, mit der heutigen Grundstückseigentümerin der Wohnbaugenossenschaft Malchin, der katholischen Gemeinde und dem Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern waren wir uns in dem Ziel einig, hier einen Erinnerungsort zu schaffen und diesen in den Mecklenburger Kapellenweg aufzunehmen. Dieses aus 8 Stationen bestehende Projekt von Gebetsorten wird damit weitergeführt. Wir gestalteten einen Künstlerwettbewerb. Gemeinsam mit Malchiner Schulen ging es auf geschichtliche Spurensuche. Am 30.April 2024 um 16.30 Uhr wollen wir diesen Erinnerungsort der Öffentlichkeit übergeben. Der Künstler Michael Spengler wird anwesend sein. Hohe Vertreter der Religionsgemeinschaften und politische Verantwortliche der Stadt werden uns dabei unterstützen. Wir haben die Zusage von Landesrabbiner Yuriy Kadnykov vom Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Mecklenburg-Vorpommern, von Weihbischof Eberlein und Bischof Jeremias. Es erklingt jiddische Musik.

 
Foto zur Veranstaltung

 

Veranstaltungsort

Strelitzer Strasse Malchin

 

Veranstalter

Regionalbündnis Mecklenburgische Schweit e.V.

 
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